Genusswandern in OÖ
Grenzerfahrung rund um den Plöckenstein
Plöckenstein – Schwarzenberg
Am Parkplatz in Oberschwarzenberg startet man diese Runde, die zunächst auf steinigen Wegen hinaufführt zum Steinernen Meer mit seinen riesigen Granitblöcken. Diese sind aus einem im Erdaltertummächtigen 5 000 Meter hohen Gebirge entstanden, das weitgehend abgetragen wurde. Der arktische Dauerfrost der letzten Eiszeit ließ das charakteristische Blockmeer entstehen. Durch Ausschwemmung blieben die großen Granitblöcke übrig. Der Weiterweg führt hinauf zur Dreieckmark: Tschechien, Deutschland und Österreich grenzen hier aneinander. Man ist mitten in einer Fantasielandschaft. Vor allem auf der tschechischen Seite wurde im Nationalpark kein Eingriff in die Natur vorgenommen. Bizarr stehen leblose Baumruinen entlang des Kammes und erinnern an den Sturm Kyrill im Jahr 2007 und die darauffolgende große Borkenkäferplage. Die einst dichten Wälder werden erst in einigen Jahrzehnten wieder die Sicht übers Land bis zu den Bergen verdecken.
Von hier erreicht man in 20 Minuten den höchsten Berg des Mühlviertels, den 1 379 Meter hohen Plöckenstein mit seinemmarkanten Gipfelkreuz.
Zwischen den Baumskeletten, unter denen sich aber schon wieder üppiges Grün mit vielen Jungbäumen angesiedelt hat, wandert man hinab zum Stifter-Obelisken. Wie ein Auge inmitten der Wälder liegt tief unten der Plöckensteiner See – ein Relikt aus der Eiszeit. Der Weg führt über kompakte Fels- und Wurzelwege hinab zum Ufer mit Rastplätzen und einem Fotopoint. Weiter folgt man dem Weg vom See abwärts, ehe in einer Linkskurve ein Wegweiser den Anstieg nach rechts in Richtung Plöckenstein anzeigt. Auf Waldwegen erreicht man wieder den Grenzkamm, auf dem man höher steigt bis zur Wegkreuzung in Richtung Oberschwarzenberg kurz vor dem Plöckensteingipfel. Der Nordwaldkammweg gibt die weitere Richtung vor und so erreicht man die Abzweigung vor dem Steinernen Meer. Von hier haben wir noch den kleinen Umweg über die Teufelsschüssel gewählt. Mitten im Wald liegen mächtige, übereinander getürmte Granitfelsen, die einen kleinen Gipfel ergeben, der über Aluleitern erreicht wird. Den Teufel haben wir nicht getroffen, der ist wohl eher in nebeligen Nächten unterwegs, aber die wassergefüllte Schüssel im Gipfelfelsen ist nicht zu übersehen. Von hier geht es in einer halben Stunde zurück zum Parkplatz.
Entlang der Strecke gibt es keine Einkehrmöglichkeit, aber immer wieder Tische und Bänke zur Rast. Besonders schön ist der Rastplatz beim Plöckensteiner See.
Variante
Man kann auch nur bis zum Stifter-Obelisken hinabwandern, den Plöckensteiner See nur von oben bewundern und zurück am Plöckenstein, dem Kammweg abwärts bis zur Abzweigung nach Oberschwarzenberg folgen. Zeitersparnis etwa 1,5 Stunden.
Gut zu wissen ...
Gehzeit gesamt: 5 Stunden
Distanz gesamt: 14 Kilometer
Höhendifferenz: 780 m, Parkplatz Oberschwarzenberg (930 m)– Dreieckmark (1 321 m) – Plöckenstein (1 379 m) – Stifter-Obelisk (1 310 m) – Plöckensteiner See (1 090 m) – Abzweigung Plöckenstein (1 050 m) – Abzweigung Abstieg (1 330 m) – Teufelsschüssel (1 108 m)
Charakteristik: Längere Wanderung auf kompakten, aber steinigen Wegen, die etwas Kondition voraussetzt. Sehr abwechslungsreich und durch die Baumruinen teilweise bizarr und fantastisch. Bestens beschildert und markiert. Abzweigungen beachten.
Gleich loslegen und den Plöckenstein mit seiner herrlichen Landschaft in Ruhe genießen. Das bringt Körper und Geist in Einklang. 😉